Unsere Standorte

Am Hauptstandort in der Osterburger Straße 82 befinden sich die Kita Leicht-Sinn, die Wohnbereiche der Eingliederungshilfe, der Förderbereich, die kleine Pflegeeinrichtung, die Verwaltung, die Küche und die Wäscherei.

Außenwohngruppe

In der Außenwohngruppe Stadtseeallee 33 und Karl-Hagenbeck Straße 2, leben 27 Bewohnende nahe dem Stadtzentrum.

Tagesförderung­ Dahrenstedter Weg 23

Hier gehen die Bewohnenden einer sinnvollen Tätigkeit nach. Es wird kreativ an Holz, Papier und Ton gearbeitet. Außerdem bietet das große Gartengelände(1,2ha) die Chance in der Natur tätig zu sein. Es gehört zu den Höhepunkten des Jahres, wenn zum Beispiel die Erdbeeren geerntet werden, die das ganze Jahr über liebevoll gepflegt wurden. Wer hier tätig ist, der nimmt morgens den öffentlichen Bus oder fährt mit einem der stiftungseigenen Fahrzeuge „zur Arbeit“.

Umgebung

Das Hauptgelände der Borghardt Stiftung liegt nicht weit vom Wall entfernt, der sich als Grünanlage um die Altstadt Stendals zieht. Mit den Buslinien 901, 902 und 903 ist die Borghardt Stiftung leicht zu erreichen. Nur wenige Meter von unserer Haustür entfernt, befindet sich ein neuer barrierefreier Zug-Haltepunkt “ Stendal Hochschule“.
Er ermöglicht als Teil der Strecke Wittenberge – Magdeburg eine umsteigefreie und schnelle Anbindung zum Stendaler Hauptbahnhof. Von dort haben Reisende unter anderem Anschluss nach Berlin, Uelzen und Magdeburg.

Kita Abenteuerland

Einen kleinen Fußweg vom Hauptstandort entfernt, befindet sich unsere Kita Abenteuerland. 80 Kinder im Alter von wenigen Monaten bis zum Schuleintritt besuchen die fünf altersübergreifenden Gruppen.

Kita WunderVilla

Im Zentrum von Osterburg befindet sich die Kita WunderVilla. 65 Kinder im Alter von 1/2 Jahr bis zum Schuleintritt werden hier betreut und begleitet

Kita KinderArche

Unser jetziges Haus befindet befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Grundschule in Möringen diese wurde im Jahr 2021 , nach mehrjährigem Lehrstand abgerissen und durch den Kita Neubau ersetzt. Dieser befindet sich in der Möringer Dorfstraße 58. In unserer Kindertageseinrichtung können bis zu 40 Kinder im alter von 0 Jahren bis zum Schuleintritt betreut werden.

Geschichte der Borghardt Stiftung zu Stendal

Verwahrloste Kinder fanden ab 1875 in der Borghardt Stiftung ein neues Zuhause. Die nach Johann Carl Ludwig Immanuel Borghardt benannte Einrichtung bot bis zu 45 Jungen Raum zum Leben.

Nachdem vorübergehend Flüchtlinge das Heim bewohnten wurden ab 1953 53 Mädchen und junge Frauen mit geistigen und oft zugleich körperlichen Behinderungen aufgenommen.

Nach der Wende erweiterte die Stiftung ihr Aufgabenfeld, nahm auch pflegebedürftige Senioren auf und richtete einen Kindergarten ein.

„Fröhliche Christenmenschen“ sollten laut Satzung die alleingelassenen Jungen werden, die ab 1875 in der neuen Borhardt Stiftung in Stendal Aufnahme fanden. Sie hatten aus unterschiedlichen Gründen kein Zuhause mehr und brauchten einen Ort, wo sie leben und lernen konnten.

Bei der Gründung der Stiftung griff man auf den Namen des bereits einige Jahre vorher gestorbenen Superintendenten von Stendal, Johann Carl Ludwig Immanuel Borghardt, zurück. Dieser hatte in Stendal ein Heim für verwaiste Mädchen gegründet, das jedoch nicht lang bestand. Das „Rettungshaus zu Stendal“ war ein familiär geführtes Heim, in dem zunächst 12, später bis zu 45 Jungen im Alter von acht bis dreizehn Jahren lebten.

Finanziert wurde es gemeinsam von der öffentlichen Hand, von Kirchengemeinden und durch Spenden, für die ein jährlich erscheinender Kalender, der „Altmärkische Hausfreund“ warb. Ein großer Garten diente nicht nur der Erziehung sondern auch der Selbstversorgung. Mit der Konfirmation und dem Schulabschluss verließen die Jungen dann die Stiftung, um eine Ausbildung, meist in einem handwerklichen Beruf anzuschließen.

Während des Dritten Reichs bemühte sich die Heimleitung, den christlichen Charakter der Stiftung zu bewahren. Als aber der Hausvater zum Kriegsdienst eingezogen wurde, kam die Arbeit zum Erliegen. Das Haus wurde Notquartier für Flüchtlinge und Heimatvertriebene. Eine Wiederaufnahme der pädagogischen Arbeit war in der DDR nicht möglich. Der Staat beanspruchte das Erziehungsmonopol für sich. Man suchte daher nach anderen Aufgaben, um christliche Nächstenliebe üben zu können.

1953 wurde die Borghardt Stiftung zu einem Zuhause für 52 geistig behinderte oder hirngeschädigte Mädchen. Viele von ihnen waren mehrfach behindert und benötigten eine fachgerechte und liebevolle Begleitung. Der Staat stand der Aufgabe, für diese Menschen zu sorgen, weitgehend hilflos gegenüber. Zwei Bibelworte standen am Anfang der Borghardt Stiftung: „Die Liebe hört niemals auf“ (1. Korinther 13,8) und ein Wort Jesu: „Wer ein Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf.“ (Matthäus 18,5).

Beim 100jährigen Jubiläum der Stiftung betonte der damalige Vorstandsvorsitzende, Pastor Karl Rieger in seiner Festrede: „Jesus meinte nicht nur solche, die für andere einen Nutzen haben. Gott setzt andere Maßstäbe an den Menschen, als man allgemein tut“. Zuwendung und fachgerechte Begleitung waren den Mitarbeitenden auch in diesem neuen Abschnitt in den 50er bis 80er Jahren wichtig. Ein Anbau sorgte für mehr Raum.

Mit dem politischen Neubeginn nach 1989 wurde vieles möglich, was das Leben der hier wohnenden Menschen erleichterte. Es entstanden Um- und Neubauten, der Garten ums Haus wurde durch Flächen im alten Industriegebiet (der STIMA) ersetzt. Eine Senioreneinrichtung der Stadt Stendal wurde in die Borghardt Stiftung integriert und 25 Bewohner zogen vom Stadtsee in die neuen Häuser.

Schließlich sorgte eine Kindertagesstätte dafür, dass die Anfänge der Stiftung als Heim für Kinder nicht in Vergessenheit geraten.

 Carl Ferdinand Nachtigal
(Altmärkischer Hausfreund, H.50, 1929, S. 6)