Mitarbeitenden-Portrait
Nicole Elmenthaler

Heute steht ein Mitarbeiterportrait mit der ausgebildeten Kinderpfl egerin Frau Nicole Elmenthaler an. Die 46-Jahrige ist bereits seit 25 Jahren in der Borghardt Stiftung.

Eigentlich wollte ich ein Studium zur Erzieherin abschließen. Frau Elmenthaler war auch schon immatrikuliert, doch die Wende 1989 machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Die Fachhochschule wurde aus politischen Gründen dichtgemacht. Frau Elmenthaler sagt es so: „Ich stand mit leeren Händen da und musste nun initiativ werden und absolvierte daher eine Ausbildung zur Bürokauffrau. Nach Abschluss der Ausbildung (die mir nicht lag) meldete ich mich bei der medizinischen Fachschule in Stendal zur Ausbildung als Kinderpfl egerin an. Nach Beendigung der Ausbildung ging ich ohne Termin zum Borghardtstift in Stendal, erklärte mein Anliegen und die zuständige Leitung war glücklicherweise sehr spontan und sagte: „Du kannst morgen bei uns anfangen“. Das war keineswegs selbstverständlich, denn ich war damals bekennender Punk und das war auch optisch durch meine roten Haare und meine Tattoos sehr präsent. Ich bin sehr dankbar, dass die entscheidenden Menschen keine Vorurteile gegenüber mir hatten.“

Danach folgten rund 2 Jahrzehnte Borghardt Stiftung und es entwickelte sich nach und nach der Wunsch, nochmals eine neue Herausforderung anzunehmen. Frau Elmenthaler, evangelisch und aus einem christlichen Elterhaus kommend, entschloss sich einen berufsbegleitenden Studiengang im Johannesstift in Berlin zur Diakonin zu beginnen.

Die Borghardt Stiftung übernahm die Freistellung und Frau Elmenthaler die Finanzen. Ich frage sie, warum sie sich für ein Studium mit den Schwerpunkten Theologie und Religionspädagogik entschieden hat. Sie antwortet: „Was hier auf meinem Sweatshirt steht ist mir wichtig: Kein Mensch ist illegal! Für mich ist das höchste Gut die Nächstenliebe. Das möchte ich gerne leben, für mein persönliches Umfeld, für die Bewohnenden und für die Flüchtlinge“. Frau Elmenthaler möchte durch ihr persönliches Vorbild ihren Glauben leben und nicht plump missionieren. Das Gelernte möchte sie in der evangelischen Kirchengemeinde in Stendal und in der Borghardt Stiftung einsetzen. Ihr ist es wichtig, religiöse Rituale, wie beispielsweise für die Bewohnenden Bibelstunden, in der Borghardt Stiftung zu ermöglichen. Sie sagt dazu: „Die Bewohnenden lieben das“!

Für die Zukunft sieht sie das weite Feld der Trauerbewältigung als eine zentrale Aufgabe, für die Bewohnenden aber auch für Mitarbeitende für sich an. Hierbei gibt es in der Borghardt Stiftung viel Bedarf.