Mitarbeitenden-Portrait
Anke Siechmund

Im Förderbereich der Borghardt Stiftung begrüßt mich freundlich die Physiotherapeutin Frau Anke Sichmund. Die 59-Jährige ist eine der gestandenen Mitarbeiterinnen, die schon sehr lange in der Borghardt Stiftung berufl ich zu Hause ist. Vor Ihrem Start 1994 arbeitete sie in einer Körperbehindertenschule und in einer Poliklinik in Tangerhütte. Ich frage Frau Sichmund nach den Schwerpunkten ihrer Arbeit. Sie sagt: „Mein Herzensanliegen ist das therapeutische Reiten und mit einem sogenannten Therapierad den Horizont zu erweitern. Leider hat uns da Corona zurückgeworfen, aber das kommt schon wieder“. Die Schützlinge meiner Gesprächspartnerin sind schwerund schwersteingeschränkte Menschen. Sie formuliert es so: „Satt und sauber reicht mir nicht. Ich möchte die mir anvertrauten Menschen aktivieren, fördern und ich möchte, dass sie Spaß haben“.

Vieles klappt spielerisch ganz intuitiv. Frau Sichmund wirft mir ohne Vorwarnung einen Würfel aus Schaumstoff zu und sagt: „Sehen sie, sie haben den Würfel ohne Probleme aufgefangen, haben dadurch ein Erfolgserlebnis gehabt und sich dazu noch spielerisch bewegt. Das versuche ich mit unterschiedlichen Hilfsmitteln, wie mit farbigen Tafeln, Schaumstoffbällen- und -würfeln und mit farbigen Tüchern. Spaß und Spiel sind einfach ganz elementare Elemente in meiner Arbeit. Ich brauche einfach diese Spaßgeschichten“.

Auch die Förderung der Feinmotorik steht auf der täglichen Tagesordnung. So werden beispielsweise Blüten gesammelt, getrocknet und es entstehen daraus wunderbare Blütenbilder. Eine tolle Aktion in der Borghardt Stiftung sind die sogenannten Schmunzelsteine. Diese liebevoll bemalten Kieselsteine sind auf dem ganzen Areal der Borghardt Stiftung zu fi nden und werden auch persönlich unter dem folgenden Motto: „Ich schenk‘ dir einen Schmunzelstein – der passt in jede Tasche rein“, verschenkt. Ich frage nach, was in ihrer Arbeit am schwierigsten ist. Frau Sichmund antwortet: „Belastend ist der hohe Geräuschpegel. Meine Leute machen oft durch sehr laute Äußerungen auf sich aufmerksam. Das ist halt ihre Art der Kommunikation. Dazu kommt die ständige Herausforderung, Nähe und Distanz richtig einzuschätzen. Zum Beispiel bei Berührungen, beim Baden und beim Eincremen“.

Zum Ausgleich leitet Frau Sichmund eine Sportgruppe und geht sehr gerne zum Bowlen. Dazu ist ihre Familie der wichtige Lebensanker. Mich interessiert noch, was sie zukünftig für berufl iche Wünsche hat. Da sind Frau Sichmund zwei Dinge besonders wichtig. Sie möchte die Borghardt Stiftung für Außenstehende noch bunter und interessanter machen und Praktikant*innen das Berufsbild näher bringen und ihnen lieb machen.